- Mirabaud rechnet mit einer soliden zyklischen Konjunkturerholung, mit weiteren Impulsen aus den USA, einem Wiederanlauf in Europa nach der derzeitigen Blockade und einem weiterhin starken Wachstum in Asien
- In Bezug auf die thematische Allokation ist Mirabaud besonders optimistisch, was das Thema Klimawandel angeht
- Investitionen nach ESG-Kriterien gewinnen an Stärke und werden auch in den kommenden Jahren unabdingbar sein
Gero Jung, Chefökonom von Mirabaud, meint dazu: «Zusätzlich zu diesen positiven Prognosen ist es wichtig, die führende Rolle der massgebenden Zentralbanken während der Krise hervorzuheben, die dank ihrer aggressiven Interventionspolitik nun 20% des weltweiten BIP ausmachen und sich 30 Billionen Dollar nähern.» Andrew Lake, Head of Fixed Income bei Mirabaud Asset Management, meint weiter, dass die Zentralbanken die Zinssätze weiterhin niedrig halten würden, aber die Regierungen im Laufe des Jahres 2021 beginnen würden, die wirtschaftlichen Anreize zurückzuschrauben.
Die optimistische Sicht der Experten von Mirabaud beruht im Wesentlichen auf drei Schlüsselfaktoren:
- Der Verfügbarkeit des Impfstoffs gegen COVID-19, von dem die ganze Welt und insbesondere die am stärksten betroffenen Volkswirtschaften in Südostasien, Lateinamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika profitieren werden. Unsere Basisprojektion geht davon aus, dass das Social-Distancing im Laufe des Jahres 2021 nachlässt und die wirtschaftliche Aktivität zu einem normaleren Niveau zurückkehrt.
- In den grossen Volkswirtschaften dürfte der Nachholbedarf zu einem soliden Produktionsanstieg führen. Ein wesentliches Merkmal der aktuellen globalen Kontraktion ist, dass die Unternehmensinvestitionen in vielen Ländern relativ widerstandsfähig waren, insbesondere im Vergleich zu früheren Rezessionen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine zukünftige Expansion. Darüber hinaus stehen die hohen Ersparnisse, die während der Krisen angesammelt wurden, bereit, um eingesetzt zu werden, was sich positiv auf den zukünftigen Konsum und die Binnennachfrage auswirkt.
- An der politischen Front vermeidet das Ende der Brexit-Verhandlungen kurzfristige Störungen, während der Wechsel der Präsidentschaft in den USA die internationalen Handelsbeziehungen, insbesondere in Europa und Asien, deutlich verbessern dürfte. Die Experten von Mirabaud erwarten weitere Fiskalausgaben, weniger Druck für Steuererhöhungen und ein geringeres Risiko für Handelsreibungen.
Makroanalyse von Mirabaud Asset Management
Auf globaler Ebene rechnet Mirabaud mit einer zyklischen Erholung, mit weiteren wirtschaftlichen Impulsen aus den USA, einer Erholung in Europa nach dem derzeitigen Stillstand und einem weiterhin starken Wachstum in Asien.
Gero Jung meint dazu: «In den wichtigsten Industrieländern wird weiterhin eine sehr angepasste Geldpolitik vorherrschend sein, wobei deren Zentralbanken auch künftig vorsichtig bleiben, aber generell dabei eher zu weiteren Lockerungen tendieren. Auch die Zentralbanken der Schwellenländer werden in ähnlicher Weise mit einer lockeren Geldpolitik fortfahren. Während der kurzfristige Effekt der Pandemie disinflationär ist, kann der Preisdruck steigen, da die Beschaffungskosten für viele Unternehmen, auch im verarbeitenden Gewerbe, steigen. Im Moment bleibt die Inflation in vielen Industrieländern bei fortlaufender Betrachtung weiterhin unter dem Vorkrisenniveau, während sie in vielen Schwellenländern stark zurückgegangen ist.
Aus Investitionssicht hebt Jung vier Haupttrends für 2021 hervor:
- Bei den globalen Aktien stechen die asiatischen Aktien hervor. Mirabaud ist der Ansicht, dass sich diese Region, mit Ausnahme von Indien, vor allem in der ersten Jahreshälfte weiter stark erholen dürfte und dass die Handelskonflikte unter der neuen US-Regierung abnehmen werden. Hinzu kommt, dass die Abschwächung durch die Pandemie in vielen asiatischen Volkswirtschaften geringer ausfiel als in anderen Regionen. Diese Länder, angeführt von China, haben die Krise gut überstanden, wobei sich die Erholung schnell auf die Binnenwirtschaft ausweitet. Vor allem Technologieunternehmen werden aufgrund der hohen Nachfrage nach entsprechenden Produkten und Dienstleistungen profitieren.
- In Europa erwartet Mirabaud eine zyklische Erholung, mit einer starken Nachfrage nach europäischen Produkten aus Asien. Es zeigt sich eine deutlich positive Tendenz für kleine und mittlere Unternehmen, sowohl in der Eurozone als auch in der Schweiz. Die Experten von Mirabaud sind der Ansicht, dass diese Unternehmen am meisten vom Konjunkturaufschwung profitieren werden, unter anderem von der starken Nachfrage nach Gütern wie der verarbeitenden Industrie aus Asien sowie vom bevorstehenden Konjunkturpaket der Europäischen Union. In diesem Zusammenhang hebt Mirabaud die guten Aussichten für kleine und mittlere Unternehmen hervor, von denen viele – trotz der Pandemie – ihre Effizienz gesteigert, Kosten gesenkt, Umstrukturierungsprozesse beschleunigt und ihre Bilanzen verbessert haben.
- Was die Anleihemärkte betrifft, so ist Mirabaud auf lange Sicht zurückhaltend. Ein Risiko besteht darin, dass die Fiskalausgaben die Inflationserwartungen im Jahr 2021 in die Höhe treiben werden, was auch die Zentralbanken zu einer weniger akkommodierenden Haltung veranlassen könnte. Kredite werden weiterhin eine höhere Rendite als Staatsanleihen bieten, da das Carry positiv ist und die Kreditspreads immer noch niedrig sind. Ausserdem wird ein Teil des Portfolios in kurzfristige Schwellenmarktanleihen und Hochzinsanleihen investiert.
- Bei den Währungen geht Mirabaud Asset Management davon aus, dass der US-Dollar weiterhin schwach bleiben dürfte. Der Schweizer Franken wird – vor allem gegenüber dem US-Dollar - stark bleiben.
In der Schweiz - einer sehr offenen und international ausgerichteten Volkswirtschaft - dürfte sich die Produktion solide erholen und die Gesamtaktivität bis 2021 um mehr als 3% ansteigen. In Frankreich dürfte das Wirtschaftswachstum über dem der anderen Länder der Eurozone liegen, unterstützt durch die relative Widerstandsfähigkeit der Unternehmensinvestitionen während der Rezession, die eine wichtige Säule für künftiges Wachstum darstellen. Die spanische Wirtschaft wird sich voraussichtlich robust erholen, insbesondere durch das Ausklingen der Social-Distancing-Massnahmen und mehr Aktivität im Tourismus. Dieser Sektor - der etwa 15% der gesamten Wirtschaftsaktivität ausmacht – dürfte stark von der Erholung profitieren. Darüber hinaus deuten die jüngsten Indikatoren darauf hin, dass die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe dem globalen Erholungstrend folgt, während der Dienstleistungssektor von den aktuellen Abriegelungsmassnahmen eher abgeschirmt zu sein scheint. Die italienische Wirtschaft dürfte sich solide erholen und die Gesamtproduktion in diesem Jahr um mehr als 5% wachsen, nachdem sie zuvor stark geschrumpft war - im Einklang mit dem Gesamttrend in der Eurozone. In Grossbritannien bleiben die Aussichten ungewöhnlich unsicher, abhängig davon, wie sich Unternehmen und Haushalte an die neuen Handelsvereinbarungen mit der EU anpassen, obwohl sich die Wirtschaft erholen dürfte, da die direkten Auswirkungen von Covid-19 im Laufe des Jahres nachlassen werden.
Allokation in Bezug auf Sektoren und Themen
Für die Experten von Mirabaud wird die zu erwartende Zulassung und Verteilung von Impfstoffen in grossem Umfang den Wiederanlauf der Weltwirtschaft ermöglichen, insbesondere für die von der COVID-Krise stark betroffenen Sektoren wie Hotels, Restaurants, Freizeit und Transport. Sie erwarten auch für das kommende Jahr ein starkes Wirtschafts- und Gewinnwachstum und Unterstützung für die Aktienmärkte.
In diesem Wachstumsumfeld und bei einer weiteren Abwertung des US-Dollars könnten sich die Schwellenmärkte weltweit erholen. Auf der anderen Seite sollten sich zyklische Aktien besser entwickeln als defensive Aktien.
In Bezug auf die Sektorallokation empfiehlt Mirabaud eine Ausrichtung auf die Sektoren Industrie und Infrastruktur, die ihrer Meinung nach von den fiskalischen Anreizen profitieren werden. Globale Technologiewerte und viele grosse Technologieunternehmen sind die klaren Gewinner der COVID-Krise, insbesondere diejenigen, die sich auf Digitalisierung und Cloud-Computing-Technologie konzentrieren.
Ebenso ist Mirabaud Asset Management hinsichtlich kleiner und mittlerer Unternehmen in Europa und den USA positiv eingestellt. Deren grössere Sensibilität für den Zyklus wird es ihnen ermöglichen, sich besser zu entwickeln als Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung.
Mirabaud ist besonders optimistisch, was die verschiedene thematische Strategien angeht, insbesondere das Thema Klimawandel. Bei letzterem stellen die starken Verpflichtungen der Regierungen, die Ausgabenprogramme für die Energiewende im Zusammenhang mit dem europäischen «Green Deal» sowie die Klimapolitik von US-Präsident Biden eine grosse Chance für Unternehmen aus den Bereichen Solar, Wind und Versorgung dar. Das Unterthema der erneuerbaren Energien verdient für die Experten besondere Erwähnung, da es den Unternehmen der Branche nach vielen Jahren der Abhängigkeit von Subventionen gelungen ist, sich selbst zu finanzieren. Ein weiterer Pluspunkt für diese Unternehmen ist das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach dieser Art von Energie.
Der e-Commerce wird auch weiterhin den starken Marktanteil im Vergleich zum traditionellen Einzelhandel ausbauen. Schliesslich sind disruptive Technologien und die alternde Bevölkerung weitere Themen, die für die Experten von Mirabaud Asset Management grosses Wachstumspotenzial aufweisen.
Klares Bekenntnis zu aktivem Management auf Basis von ESG-Kriterien
Mirabaud Asset Management sieht Investitionen auf Basis von ESG-Kriterien als unabdingbar an. Lionel Aeschlimann, geschäftsführender Gesellschafter und CEO von Mirabaud Asset Management, betont: «Mirabaud hat schon immer sowohl die Performance als auch gesellschaftliche Interesse berücksichtigt. Als Aktionäre haben wir die Möglichkeit, die Entscheidungen der Unternehmen, in die wir investieren, so zu beeinflussen, dass sie auch die Prinzipien der Verantwortung und Nachhaltigkeit beachten. Das Bekenntnis von Mirabaud zu nachhaltigen Anlagen ist absolut.»
Die Strategie der Mirabaud-Gruppe für nachhaltiges und verantwortungsvolles Investieren, die Aspekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung berücksichtigt, hat in jedem der sechs Module, aus denen sich die UNO-Grundsätze für Verantwortliches Investieren (PRI) zusammensetzen, die höchste Bewertung (A+) erhalten. Dieses Rating und die Ernennung von Mirabaud zu einem der 50 führenden Unternehmen im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit zeugen von der Überzeugung von Mirabaud, dass jede finanzielle Performance mit einer langfristigen Verpflichtung gegenüber den Kunden in Einklang stehen und für die Umwelt und die Gesellschaft insgesamt von Nutzen sein muss.
Für das Jahr 2021 und darüber hinaus hält Mirabaud weiterhin an aktiven, thematischen und auf Überzeugung basierenden Anlagen auf der Basis von ESG-Kriterien fest, die das Unternehmen seit jeher auszeichnet.